Bericht im Klotener Anzeiger
Die Mitte Juli lancierte Ideenplattform der Stadt Kloten ist bislang wenig ergiebig. Das soll sich aber schon bald ändern.
Die Mitte Juli lancierte Ideenplattform der Stadt Kloten ist bislang wenig ergiebig. Das soll sich aber schon bald ändern. In seiner vor zwei Monaten vorgestellten Vision 2030 hat der Stadtrat die Bürgernähe neu definiert. Neu setzt der Stadtrat auf mehr Partizipation der Klotenerinnen und Klotener. Dazu hat die Exekutive eine Ideenplattform geschaffen. Unter www.kloten2030.ch können Klotenerinnen und Klotener seither Ideen einreichen, sie in einem Punktesystem bewerten und sich darüber auch austauschen. "Die Mitsprache bei der Gestaltung der Stadt ist uns wichtig und auch erwünscht", betont Sonja Gartmann, die für die Kommunikation verantwortlich ist.
Das in seiner Form sehr fortschrittliche Projekt scheint die Klotenerinnen und Klotener aber noch nicht wirklich erreicht zu haben. Bislang gingen erst zwei Ideen ein. So wünscht sich der leidenschaftliche Biker und Läufer Felix Bosshardt einen Vita-Parcours in Egetswil. Ein solcher fehle in Kloten nämlich immer noch. Und jener von Opfikon, der bei der Swiss Arena vorbeiführe, sei für ihn als Egestwiler zu Pendler- und Match-Zeiten eigentlich unerreichbar. So würden nur noch jene von Bassersdorf, Brüttisellen oder Lindau übrig bleiben. Bosshardt kennt sie bestens, trainiert er doch regelmässig. Egetswil als Standort für den Klotener Vita-Parcours erscheint ihm als ideal. "Er wäre gut erreichbar und befindet sich mitten in der Natur."
Die zweite Idee stammt von Amanuel Grunder. Der in Kloten wohnhafte Familienvater wünscht sich für Kinder eine Virtual-Reality-Anlage auf dem Stadtplatz. "Damit würde die Möglichkeit geschaffen, ihnen bislang unbekannte Orte oder Gegenden im Kanton Zürich zu zeigen." Grunder denkt beispielsweise an den Üetliberg oder an das Upperdeck auf dem Flughafen. "Dadurch schaffen wir auf ganz leichte Art die Möglichkeit, die Kinder mit neuen Ideen zu Inspirieren und ihre Kreativität zu fördern."
Für Verwaltungsdirektor Thomas Peter ist die Zahl von zwei eingegangenen Ideen nicht berauschend, wie er sagt. "Ich habe aber auch nicht erwartet, dass gleich Hunderte eingehen werden." Peter, der die Möglichkeiten einer Ideenplattform in Davos entdeckt hatte, betont vielmehr: "Es braucht Zeit, bis sie einem breiten Publikum bekannt ist." Um ebendiese Bekanntheit zu schaffen, soll in nächster Zeit vor allem über Social-Media-Kanäle vermehrt auf die Ideenplattform aufmerksam gemacht werden. Anschliessend wolle man über die Ausgestaltung der Ideen befinden. Peter versichert, die Sichtung noch dieses Jahr vorzunehmen, und verweist dabei auf die Bewertungs- und Kommentarspalte. "Je besser die Bewertung ist und je mehr Leute sich für eine Idee aussprechen, umso eher werden wir versuchen, sie umzusetzen." Dabei gilt nach Angaben von Sonja Gartmann: "Die neue Ideenplattform steht allen offen, die ihre Idee für die Stadt einbringen möchten." Dies könne jederzeit geschehen und brauche keinerlei Vorkenntnisse. Erwünscht seien aber auch Ideen von Personen, die in Kloten arbeiten würden, nicht nur von Einwohnerinnen und Einwohnern.